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Lehrstuhl Tierökologie I (Prof. Dr. Christian Laforsch)

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steibl Dr. rer. nat. Sebastian Steibl
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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Lehrstuhl Tierökologie I


Dr. rer nat. Sebastian Steibl, bis 2021/03

Promotionsprojekt: Atollinseln als Nachbildungen von Ökosystemen - Organisation der biologischen Vielfalt und Umweltauswirkungen verschiedener menschlicher Landnutzungen

Unser Planet sieht sich mit einer wachsenden Zahl von Umweltproblemen konfrontiert, die durch das Wachstum der menschlichen Bevölkerung und deren Flächenbedarf verursacht werden. Ein Ökosystem, das erheblich unter dem Bevölkerungswachstum leidet, sind die Küsten: Zwischen 50 % und 75 % der Weltbevölkerung leben in Küstennähe, was die anthropogenen Auswirkungen auf diese empfindliche Umwelt und die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses der Folgen der Ökosystemzerstörung noch verstärkt. Die meisten Forschungsarbeiten vergleichen daher städtische Küstengebiete mit ungestörten Referenzsystemen und verwenden dabei nur einzelne beispielhafte Arten. Dieser Ansatz wird häufig verfolgt, da die verschiedenen menschlichen Aktivitäten in der städtischen Umwelt aufgrund ihrer räumlichen Nähe nur schwer voneinander zu trennen sind. Außerdem sind Untersuchungen, die sich auf einzelne Arten beziehen, aufgrund der hohen Komplexität des untersuchten Ökosystems leichter zu realisieren als ein ganzheitlicher Ansatz, der auf Untersuchungen auf Ökosystemebene beruht.
In meinem Dissertationsprojekt stelle ich einen neuen Ansatz zur Untersuchung anthropogener Stressoren auf Ökosystemebene vor: Durch die Untersuchung kleiner Inseln, die entweder für touristische Zwecke oder von der lokalen Bevölkerung genutzt werden, können zwei verschiedene Formen anthropogener Störungen analysiert und räumlich klar getrennt verglichen werden. Darüber hinaus können diese Störungen auf einer ganzheitlicheren Ökosystem-Ebene analysiert werden, da die Schlüsselprozesse und Interaktionen auf diesen kleinen Inseln weniger komplex sind und sich leichter in Feldstudien erfassen lassen.
In meiner Doktorarbeit untersuche ich, ob zwei Formen anthropogener Störungen unterschiedliche Auswirkungen haben (I) auf die physikalischen Parameter des Lebensraums und die räumliche Verteilung der Organismen, (II) auf das Nahrungsnetz des Ökosystems und (III) auf die Ressourcenverfügbarkeit und damit die Konkurrenz zwischen verschiedenen Arten.
Dieses Projekt zielt darauf ab, ein besseres und ganzheitlicheres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die fortschreitende Zerstörung der Küsten durch den Menschen entscheidende Prozesse im Küstenökosystem beeinflusst.

Das Dissertationsprojekt wurde durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes finanziert.

Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Christian Laforsch

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