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Lehrstuhl Tierökologie I (Prof. Dr. Christian Laforsch)

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Pressemitteilungen

Anaja Ramsperger with a cell culture flask with red fluid in fornt of a cleanbench

Mikroplastik in menschlichen Gewebeproben: Internationale Studie warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen

Die Verbreitung von Mikro- und Nanoplastik in der Umwelt sowie die Aufnahme dieser Partikel in den menschlichen Organismus werden weltweit intensiv erforscht. Eine internationale Arbeitsgruppe des EU-Projekts „PlasticsFatE“ hat unter Federführung von Prof. Dr. Christian Laforsch an der Universität Bayreuth die weltweite Forschungsliteratur zu diesen Fragen ausgewertet. Die in der Zeitschrift „NanoImpact“ vorgestellten Ergebnisse zeigen: Hinsichtlich der Risiken für den Menschen gibt es weniger gesicherte Erkenntnisse, als es das breite Spektrum der Veröffentlichungen nahelegen könnte.

Dr. Martin Loeder in a room with a Bruker Hyperion FTIR-microscope

Nachwuchswissenschaftler der Universität Bayreuth als „Highly Cited Researcher 2022“ ausgezeichnet

Dr. Martin Löder, Umweltforscher an der Universität Bayreuth, ist vom US-Unternehmen Clarivate als „Highly cited researcher 2022“ ausgezeichnet worden. In seinem international renommierten Ranking ermittelt Clarivate diejenigen Forschenden, deren wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Zeitraum 2011 bis 2021 bis heute am häufigsten zitiert werden. Der Bayreuther Wissenschaftler ist Mitglied des Bayreuther Zentrums für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) sowie des DFG-Sonderforschungsbereichs 1357 „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth. Hier lehrt und forscht er seit 2014 am Lehrstuhl für Tierökologie I.

Mikroplastik Verteilung in der Umwelt

DFG verlängert Sonderforschungsbereich „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich 1357 „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth in den kommenden vier Jahren erneut mit rund 13 Millionen Euro. Der 2019 eingerichtete SFB untersucht die weltweit steigende Kontamination der Umwelt durch Kunststoffe und entwickelt innovative Lösungsansätze, die den dadurch bedingten ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gefahren entgegenwirken. Die enge Verknüpfung interdisziplinärer Grundlagenforschung mit problembezogener Anwendungsforschung wird fundierte Risikoeinschätzungen ermöglichen und den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit weiter stärken.

Mikroskopische Aufnahme eines Wasserflohs (Daphnia magna)

Bayreuther Fallstudie entdeckt ökologische Folgen wasserlöslicher Polymere

Wasserlösliche synthetische Polymere (WSSP) kommen in vielen Produkten des Alltags vor. Welche Folgen es hat, wenn diese Kunststoffe in Flüsse, Seen und Meere gelangen, ist noch weitgehend unerforscht. Ein Team der Universität Bayreuth hat jetzt erstmals die Auswirkungen auf Wasserflöhe der Spezies Daphnia magna systematisch untersucht. Die für die Tests ausgewählten Polymere verändern die Körpergröße und die Fortpflanzung der Tiere in einigen Fällen signifikant. Die in „Science of The Total Environment“ publizierten Forschungsergebnisse zeigen, dass wasserlösliche Polymere nicht zu unterschätzende Folgen für die Artenvielfalt und die Nahrungsketten in aquatischen Ökosystemen haben könnten.

Jens Peiffer vor grünem Hintergrund

Mikroplastik im Wasser aufspüren: Absolvent der Universität Bayreuth erhält VDE-Preis für innovatives Messverfahren

Jens Pfeiffer M.Sc., Absolvent des Master-Studiengangs „Maschinenbau“ an der Universität Bayreuth, ist vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) mit dem „Absolventen-Preis 2022 des VDE Nordbayern“ ausgezeichnet worden. Ein von ihm entwickeltes Verfahren macht es erstmals möglich, Mikroplastik-Partikel im Wasser mit hoher Präzision zu identifizieren, und wird möglicherweise einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Forschung und für den Umweltschutz leisten können. Die Übergabe des Preises findet am 22. Oktober 2022 im Rahmen des diesjährigen Absolvententags der Fakultät für Ingenieurwissenschaften auf dem Campus der Universität Bayreuth statt.

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Thomas Steiner M.Sc., Prof. Dr. Ruth Freitag und Riccarda Hieke B.Sc. (v.l.) bei der mikroskopischen Untersuchung eines Partikels aus bioabbaubarem Plastik.

Neue Studie aus Bayreuth: Düngemittel aus Kompostieranlagen enthalten große Mengen bioabbaubarer Kunststoffe

Kompostieranlagen verarbeiten Bioabfälle zu Fertigkompost, der als Dünger in die Böden von Äckern und Gärten gelangt. Eine Studie der Universität Bayreuth zeigt: Fertigkompost aus Kompostieranlagen in Deutschland enthält eine große Zahl von Partikeln aus bioabbaubaren Kunststoffen. Geltende Rechts- und Zertifizierungsnormen werden durch die Größen und Mengen der nachgewiesenen Partikel nicht verletzt. Doch stellen die in „Scientific Reports“ veröffentlichten Daten den Beitrag dieser Normen zu einem effektiven Umweltschutz infrage. Sie lassen es fraglich erscheinen, ob bioabbaubare Kunststoffe geeignet sind, herkömmliche Kunststoffe in umwelt- und ernährungssensiblen Bereichen zu ersetzen.


Neue Studie untersucht Mikroplastikbelastung in einer Rheinaue bei Köln

Mikroplastikpartikel können sich in Flussauen ablagern und in tiefere Bereiche des Bodens eindringen. Die nachgewiesene Anzahl der Partikel hängt dabei insbesondere vom Bewuchs der Bodenoberfläche, der Häufigkeit von Überschwemmungen und der Bodenbeschaffenheit ab. Dies haben Forscher*innen der Universitäten Bayreuth und Köln bei Untersuchungen in der Rheinaue Langel-Merkenich nördlich von Köln herausgefunden. Die in der Zeitschrift „Science of the Total Environment“ veröffentlichte Studie ist aus der interdisziplinären Zusammenarbeit im DFG-Sonderforschungsbereich 1357 „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth hervorgegangen.


Prof. Kress and his PhD Student Simon Wieland are discussing microparticle properties.

Vom Staub lernen: Mikroplastikforscher vergleichen Gesundheitsrisiken von Mikropartikeln

Was sind die Folgen von eingeatmeten Mikropartikeln?
Um sie besser zu verstehen, haben Forscher des SFB 1357 Mikroplastik an der Universität Bayreuth in einer interdisziplinären Studie untersucht, wie die Gesundheitsrisiken von Partikeln wie Ruß, Schleifstaub oder Asbest mit deren physikalischen Eigenschaften zusammenhängen. Durch den Vergleich mit den Eigenschaften von Mikroplastikpartikeln können genauere Aussagen über deren potenziell gesundheitsgefährdende Wirkung getroffen werden.

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Expertenmeinung zum Plastiktütenverbot in Deutschland

Zum 1. Januar 2022 tritt das Plastiktütenverbot in Kraft. Dann dürfen an Supermarktkassen mit wenigen Ausnahmen keine Plastiktüten mehr verkauft werden. Prof. Dr. Christian Laforsch, Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) Mikroplastik an der Universität Bayreuth,  sieht im Plastiktütenverbot vor allem einen symbolischen Schritt und betont die Notwendigkeit zu einer echten Kreislaufwirtschaft einer Vermeidung von Kunststoffmüll und einer höheren Wertschätzung von Kunststoffen.
Dennoch begrüßt er die aktuellen Maßnahmen. Diese sind neben dem Plastiktütenverbot, das Verbot von Wegwerfartikeln und eine Ausweitung der Pfandpflicht, die 2022 auf sämtliche Einwegflaschen aus Plastik und Getränkedosen ausgeweitet wird.

Vermeintlich gleichartige Mikroplastik-Partikel zeigen unterschiedlich hohe Toxizität

Weltweit befassen sich immer mehr Studien mit Auswirkungen von Mikroplastik, vor allem im Hinblick auf die Umwelt und die Gesundheit. Oft verwenden sie kugelförmige Polystyrol-Mikropartikel und sind dabei zu teilweise widersprüchlichen Ergebnissen gelangt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Bayreuth hat einen Grund dafür entdeckt: Handelsübliche, vermeintlich gleiche Polystyrol-Teilchen unterscheiden sich je nach Hersteller signifikant in Bezug auf ihre Strukturen und Eigenschaften. Deshalb haben ihre Wechselwirkungen mit lebenden Zellen unterschiedliche Folgen für den Zellstoffwechsel. Im Journal of Hazardous Materials stellen die Wissenschaftler*innen ihre Studie vor.


Gemeinsam gegen Mikroplastik in Lebensmitteln: Neues Verbundprojekt stärkt Zusammenarbeit von Forschung und Industrie

High-Tech-Verfahren zum Nachweis von Mikroplastik in Lebensmitteln und geeignete Maßnahmen zur Prävention stehen im Mittelpunkt des am 1. Juli 2021 gestarteten deutsch-österreichischen Cornet-Verbundprojekts „MicroplasticATfood“. Die Universität Bayreuth ist mit ihren Kompetenzen in der Mikroplastik-Forschung an interdisziplinären Fallstudien beteiligt, die sich mit Verpackungen, Abfüllanlagen, Getränken, Oberflächen von festen Lebensmitteln und löslichen Lebensmitteln befassen. Das Projekt wird auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 542.000 Euro bis zum Jahr 2023 gefördert, darauf entfallen rund 275.000 Euro auf die Universität Bayreuth.

Universität Bayreuth ist Partner in neuem EU-Projekt zu Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik in der Landwirtschaft

Die Universität Bayreuth ist Partner im neuen europäischen Konsortium PAPILLONS zur Mikro- und Nanoplastikforschung im Agrarbereich. 20 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 12 Ländern werden gemeinsam die Nachhaltigkeit der Kunststoffverwendung in der europäischen Landwirtschaft untersuchen. Im Fokus stehen der Eintrag von Kunststoff-Partikeln und chemischen Zusätzen in Ackerflächen und deren mögliche ökologische und sozioökonomische Auswirkungen. Die EU fördert das Vorhaben bis 2025 mit insgesamt 7,2 Millionen Euro, davon entfallen 600.000 Euro auf die Universität Bayreuth. Bei einem virtuellen Kick-off-Meeting am 14. und 15. Juni 2021 vereinbarten die Forschungspartner die nächsten Arbeitsschritte.

Neues europäisches Projekt erforscht gesundheitliche Auswirkungen von Kunststoffteilchen auf den Menschen 

Die Wirkungen von Kunststoffteilchen auf den menschlichen Organismus zu erforschen und eine gesundheitspolitische Strategie für die Bewertung der daraus resultierenden Risiken zu entwickeln, ist das Ziel des neuen europäischen Forschungsverbunds PlasticsFatE. Die Universität Bayreuth sowie 26 weitere Universitäten, Institute und Organisationen aus zehn EU-Mitgliedsländern beteiligen sich an dem Projekt. Die Europäische Union fördert das auf vier Jahre angelegte Vorhaben mit rund sechs Millionen Euro, auf die Universität Bayreuth entfallen dabei mehr als 465.000 Euro. Bei einer virtuellen Kick-Off-Veranstaltung der Partner fiel am 28. April 2021 der Startschuss für das Projekt.


Bayreuther Studie: Weltweit enthalten besonders häufig konsumierte Muschelarten Mikroplastik 

„Wer Muscheln isst, isst auch Mikroplastik.“ Dies war bereits in begrenztem Umfang für Muscheln aus einzelnen Meeresregionen bekannt. Dass diese Behauptung auch global zutrifft, deckt eine neue Studie der Universität Bayreuth unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Laforsch auf. Das Bayreuther Team hat in zwölf Ländern weltweit die Mikroplastikbelastung von vier Muschelarten untersucht, die besonders oft als Lebensmittel in Supermärkten angeboten werden. In der Zeitschrift „Environmental Pollution“ stellen die Wissenschaftler*innen ihre Forschungsergebnisse vor.

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Natürliche Umweltbedingungen fördern die Aufnahme von Mikroplastik in lebende Zellen 

Die Umweltexposition von Mikroplastikpartikeln beeinflusst ihre biologische Wirkung. Dieses für den SFB 1357 wichtige Ergebnis wird in der neuen Science Advances Studie vorgestellt. Polystyrolpartikel (3µm) wurden mit  Süßwasser, Salzwasser und sterilem Wasser versetzt. Im Süßwasser und im Meerwasser adsorbierten die Mikroplastikpartikel Biomoleküle und bauten eine sogennannte "Eco-Corona" auf. In Experimenten mit Zellen von Mäusen wurden Mikroplastikpartikel mit Biomolekülen / mit Öko-Korona eindeutig bevorzugt. Die Aufnahme war 10-mal wahrscheinlicher als bei "frischen" Mikroplastik-Partikeln ohne Öko-Corona.

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Nachhaltige Kunststoffe: Forscher der Universität Bayreuth an internationalem Weißbuch beteiligt

Prof. Dr. Andreas Greiner und Prof. Dr. Christian Laforsch leiteten im November 2019 die Deutsche Delegation der GDCh und nahmen gemeinsam mit Experten weiterer chemischer Fachgesellschaften aus UK, China und Japan am 8th Chemical Science and Society CS3 in London teil. Im Juni 2020 wurden die Ergebnisse der Diskussion und Empfehlungen für die Zukunft nachhaltiger Kunststoffe im White Paper "Science to enable sustainable plastics" veröffentlicht.

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Plastikmüll stört Kommunikation: Bayreuther Studie zeigt Risiken für Ökosysteme auf

Plastikmüll beeinträchtigt im Wasser lebende Organismen auf eine bisher wenig beachtete Weise: Botenstoffe, die für die Kommunikation unter Wasser unentbehrlich sind, reichern sich an der Oberfläche von Plastikteilchen an und können dadurch ihre ökologischen Funktionen nicht mehr erfüllen. Dies zeigen Wissenschaftler der Universität Bayreuth in einer neuen Studie am Beispiel von Wasserflöhen. Die Tiere bilden Verteidigungsstrukturen aus, wenn Botenstoffe ihnen signalisieren, dass sie von Fressfeinden bedroht sind. Die Verteidigungen sind jedoch deutlich schwächer ausgebildet, sobald sich Plastikmüll im Wasser befindet. In Scientific Reports stellen die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse vor.

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Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Christian Laforsch

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